Christian Schmidt und Dr. Libor Rouček eröffnen Jahreskonferenz des Deutsch-Tschechischen Gesprächsforums in Lauf a.d. Pegnitz

Ko-Vorsitzende veröffentlichen gemeinsames Kommuniqué

11.11.2017, 16:19 Uhr
Christian Schmidt bei der Jahreskonferenz des Deutsch-Tschechischen Gesprächsforums in Lauf. Fotograf Ondrej Stanek
Christian Schmidt bei der Jahreskonferenz des Deutsch-Tschechischen Gesprächsforums in Lauf. Fotograf Ondrej Stanek

 Am Samstag, den 11.11.2017, begann die jährlich im Herbst, wechselseitig in Deutschland und Tschechien stattfindende Konferenz des Deutsch-Tschechischen Gesprächforums in Lauf a. d. Pegnitz. 

Gemeinsam mit dem tschechischen Ko-Vorsitzenden, Dr. Libor Rouček, Stellvertretender Präsident des Europäischen Parlaments a.D. eröffnete Bundesminister Christian Schmidt MdB in seiner Eigenschaft als Ko-Vorsitzender die Konferenz , die sich in diesem Jahr dem Thema „Was hält Europa zusammen? – Deutsche und tschechische Antworten auf Populismus" widmete.
 
Anlässlich der Jahreskonferenz haben die beiden folgendes Kommuniqué veröffentlicht: 
 
Jahreskonferenz: „Was hält Europa zusammen? – Deutsche und tschechische Antworten auf Populismus"

10. - 12. November 2017, Lauf a.d. Pegnitz, Nürnberg

12. November 2017
 
Vertreter Deutschlands und Tschechiens plädieren für eine Stärkung des Europäischen Geistes im Umgang mit Populismus in Europa. Sie treten dafür ein, die EU politisch handlungsfähiger zu machen, um sie im Umgang mit Globalisierung und Digitalisierung zu stärken. Weiterhin sind Investitionen in die Bildung der Gesellschaft ein Schlüssel im Umgang mit Populisten.
 
Im Nachgang zu den deutschen Bundestagswahlen und den tschechischen Parlamentswahlen fand die diesjährige Jahreskonferenz des Deutsch-Tschechischen Gesprächsforums zum Thema „Was hält Europa zusammen? – Deutsche und tschechische Antworten auf Populismus" statt. Als geschichtsträchtigen Veranstaltungsort wählte das Gesprächsforum die unter dem römisch-deutschen Kaiser und König von Böhmen Karl IV. gebaute Burg in Lauf a.d. Pegnitz aus, die sich an der "goldenen Straße" zwischen Nürnberg und Prag befindet. Die an einem für Europa so wichtigen historischen Ort stattfindende Konferenz beschäftige sich im deutsch-tschechischen Kontext mit dem Thema Populismus und Nationalismus in Europa. Dabei wurden sowohl gesellschaftliche als auch sozioökonomische Ursachen von Populismus und Nationalismus analysiert als auch tschechische und deutsche Antworten auf diese Entwicklungen diskutiert. Die beiden Co-Vorsitzenden des Gesprächsforums, der ehemalige Vizepräsident des Europäischen Parlaments Libor Rouček und Bundesminister Christian Schmidt hoben in Ihren Einführungsreden die enormen ökonomischen Erfolge Deutschland und Tschechiens hervor, sowie die große Bedeutung des gemeinsamen Wirtschaftsraumes für beide Länder. Gleichzeitig wurde während der Konferenz deutlich, dass gerade die Angst vor dem sozialen Abstieg und die wachsende Ungleichheit bei Löhnen enormes Frustrationspotential in beiden Gesellschaften haben. Libor Roucek betonte, wie wichtig die Stärkung der Zivilgesellschaft im Umgang mit Populismus ist. An der Konferenz nahmen Regierungsvertreter, Politiker, Mitglieder von Bürgerinitiativen, Experten und Akademiker aus beiden Ländern teil. Sie stellten übereinstimmend fest, dass zwischen Deutschland und Tschechien ausgezeichnete Beziehungen auf politischem, wissenschaftlichem und kulturellem Gebiet bestehen, die dank eines kontinuierlichen strategischen Dialogs wie auch dank der Tätigkeit des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds weiter vertieft werden. Inhaltlich eröffnet wurde das Forum durch den Präsidenten der Bundeszentrale für politische Bildung, Thomas Krüger, mit einem Vortrag zum Thema: "Was ist Populismus". Er betonte, dass nicht die Stigmatisierung von Populisten die richtige Antwort sei, sondern der diskursive Dialog.
 
Wie die beiden Ko-Vorsitzenden des Gesprächsforums, Libor Rouček und Christian Schmidt, betonten, solle man neben der Pflege der bilateralen Beziehungen zwischen beiden Ländern unter verstärkter Einbindung der jungen Generation, zukünftig auch verstärkt strategische Fragen im Kontext der EU diskutierten. Beide Länder sollten sich zugleich durch einen verstärkten gesellschaftlichen Dialog der Herausforderung des Populismus stellen.
 
Das Deutsch-Tschechische Gesprächsforum, welches seine Jahreskonferenz in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V. (DGAP) und der finanziellen Unterstützung des Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds organisiert hat, wurde 1997 im Anschluss an die Deutsch-Tschechische Erklärung gegründet. Seine Aufgabe besteht in der Förderung des Dialogs zwischen Deutschen und Tschechen und in der Vernetzung von Menschen, die sich gemeinsam um eine gute Nachbar- und Partnerschaft bemühen.