Marienheim Obernzenn - Bundeswehr unterstützt in Corona-Pandemie

Christian Schmidt: "Freue mich, dass ich das mit einfädeln konnte."

08.02.2021, 11:28 Uhr

Während der Corona-Pandemie wird die Situation in Pflegeeinrichtungen deutlich erschwert, denn neben den Anstrengungen der alltäglichen Tätigkeit als Pfleger*innen, fehlt es oft an Pflegepersonal. Im Marienheim  Obernzenn der Diakoneo, unterstützt jetzt die Bundeswehr. 

„Im Landkreis Neustadt a.D. Aisch - Bad Windsheim findet derzeit ein Amtshilfe-Einsatz der Bundeswehr statt“, betont Bundesminister a.D. Christian Schmidt MdB. „Ich freue mich sehr, dass ich mit einfädeln konnte, dass nun Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr nicht nur im Marienheim Obernzenn bei der Abstrichnahme für Schnelltests helfen. In einer nationalen Notlage wie wir sie gerade erleben, ist die Bundeswehr zur Unterstützung bereit und fähig. Ich danke der Truppe für ihren herausragenden Einsatz.“

Frank Lottes, der Leiter des Pflegeheims im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim, Manuela Füller geschäftsführende Leitung und Referent Thomas Weiss empfangen Hauptmann Oliver Block, der seit über zwei Wochen als Reservist zwischen der Bundeswehr und zivilen Behörden vermittelt, mit viel Dankbarkeit. „Wir haben 92 Bewohner und 70 Pfleger, wobei momentan 12 Mitarbeiter in Quarantäne sind. Die größte Schwierigkeit ist der Mangel an Pflegepersonal. Wenn ein Pfleger positiv getestet wurde, muss er in Quarantäne. Wurde z.B. der Partner positiv, der Pfleger jedoch negativ getestet, muss der Pfleger trotzdem in Quarantäne, da er als Kontaktperson eins zählt“, so Lottes.

 

Seit vergangenem Montag sind drei junge Soldaten des Logistik Batallions 467 aus Volkach zur Unterstützung im Marienheim, um die Pfleger*innen etwas zu entlasten. Diese sind zwar nicht in der direkten Pflege tätig, jedoch im administrativen Bereich, sie dokumentieren, organisieren und führen Schnelltests durch.

 

Die Soldaten wurden durch die Pfleger*innen der Einrichtung im Testen geschult und eingewiesen. „Es war zunächst schwer sich selbst auch zu überwinden, den Schnelltest-Abstrich durchzuführen, da es doch ein Eingriff in das Persönliche ist, ein Stäbchen in die Nasenhöhle eingeführt zu bekommen“, so der Hauptgefreite Herger. „Das Schwierigste war jedoch der Anfang. Da die Senioren noch kein Vertrauen zu uns aufgebaut hatten, waren wir zunächst im Hintergrund am Dokumentieren, bis wir die Aufgaben der Pfleger übernehmen konnten“, erklärt Stabsunteroffizier Fries. Mittlerweile freuen sich die Bewohner*innen über neue, junge und auch männliche Gesichter, im Ausgleich zu den lange bekannten überwiegend weiblichen Pfleger*innen.

Oberstabsgefreiter Stabinski, der bereits im Dezember in einem Seniorenheim mitgeholfen hatte, möchte den Senioren ein positives Gefühl vermitteln, vor allem in der momentanen Zeit zur Seite stehen und den Pfleger*innen unter die Arme greifen.

 

Das Marienheim Obernzenn ist der Bundeswehr für die große Unterstützung dankbar.

 

Text und Bild: Veronika Block