Christian Schmidt
Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina
Bundesminister a.D.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
mit der Wahl des 20. Deutschen Bundestages geht für mich eine Ära zu Ende. Als einer von noch wenigen Bundestagsabgeordneten war ich seit 1990 Mitglied unserer Volksvertretung. Nur Wolfgang Schäuble, Volker Kauder, Angela Merkel, Ulla Schmidt, Peter Ramsauer, Peter Bleser und Hans-Joachim Fuchtel gehörten ununterbrochen genausolang oder länger dem Bundestag an.
Über 30 Jahre lang habe ich als direkt gewählter Abgeordneter die Menschen meines Wahlkreises Fürth im Bundestag vertreten. Ich werde nun mit dem Zusammentritt des neu gewählten Deutschen Bundestages am 26. Oktober mein Mandat als Vertreter des Deutschen Volkes zurückgeben und mache dies nicht ohne Wehmut.
Ich durfte ihr Ansprechpartner vor Ort sein und ihr Sprachrohr in Berlin. Meine Verantwortung bezog sich aber nicht nur auf den Bundeswahlkreis Fürth oder Bayern, sondern auf ganz Deutschland, so wie es das Grundgesetz fordert. Zwölf Jahre habe ich als Parlamentarischer Staatssekretär und Bundesminister Regierungsverantwortung im Kabinett von Angela Merkel getragen. Es war mir eine Ehre, meinen Beitrag für eine gute Zukunft für unser Land und Europa zu leisten. Ich bin dankbar, dass ich diese herausgehobenen Funktionen wahrnehmen und gestalten durfte.
Seit dem 1. August 2021 bin ich auf Vorschlag der Bundesregierung und Beschluss des Lenkungsausschusses des Friedensimplementierungsrates der Unterzeichnerstaaten des Dayton-Friedensabkommens zum Hohen Repräsentanten der internationalen Gemeinschaft für Bosnien und Herzegowina bestellt. Dieses Amt wurde mit dem Friedensabkommen von Dayton Ende 1995 geschaffen. Der Hohe Repräsentant ist dafür zuständig, die zivilen Aspekte bei der Umsetzung des Friedensabkommens zu überwachen und ggf. zu intervenieren Hierbei arbeiten er und sein Büro eng mit den gewählten Vertretern und der Zivilgesellschaft in Bosnien und Herzegowina zusammen. Konkret geht es darum, rechtsstaatliche Reformen und die Gesetzgebung und deren Vollzug zu überwachen, die Verständigung zwischen den Volksgruppen zu fördern und zu verhindern, dass die territoriale Integrität des Landes angegriffen wird. Das Ziel bleibt die euroatlantische Integration Bosnien und Herzegowinas. Es ist eine herausfordernde Aufgabe, die viel internationales Engagement erfordert und der ich mich in den nächsten Jahren widmen werde. Dennoch trage ich meine politische und regionale Heimat immer im Herzen und stehe darüber hinaus zur Unterstützung auch zukünftig zur Verfügung
Ich weiß unsere politischen und regionalen Ziele bei meinem Nachfolger im Bundestagsmandat, Tobias Winkler, sehr gut aufgehoben. Mit Leidenschaft und Kompetenz wird er sich für unsere Heimat einsetzen. Wir müssen die Verantwortungsbereitschaft der Menschen fördern, gute Ideen unterstützen. Fördern, anstatt uns alle mit Verboten oder höheren Steuern zu belasten. Wir brauchen Veränderung, berechenbar mit Maß und Ziel. Wir brauchen auch eine vertiefte Diskussion und auch Veränderung in unserem Verständnis der Gestaltung der Zukunft unseres Landes, von Wohlstand, gutem Zusammenleben bis zu Klimaschutz.
Ich danke meinen Wählern für ihr Vertrauen, meiner Familie für ihr Verständnis, meinen Parteifreunden, vielen Bürgern und nicht zuletzt meinen Mitarbeitern, die mich beraten, gefordert und vielfältig unterstützt haben.
Machen Sie´s gut! Ich werde am politischen Ball der CSU bleiben!
Über meine 30-jährige Arbeit im Deutschen Bundestag erfahren Sie hier mehr:
Ihr Christian Schmidt